Reisebilanz 2017: Immer mehr Fernreisen
Höchste Reiseintensität der letzten zehn Jahre: Fast drei von fünf Bürgern sind 2017 verreist
Im Vergleich zu den Vorjahren erhöhte sich die Reiseintensität noch einmal auf insgesamt 58 Prozent. Am reisefreudigsten zeigten sich hierbei die 35- bis 54-Jährigen, von denen 63 Prozent eine Urlaubsreise von wenigstens fünf Tagen unternahmen. Allerdings sank die Reiseintensität dieser Altersgruppe um zwei Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Im Gegensatz dazu waren deutlich mehr junge Bundesbürger unter 35 Jahren unterwegs (2017: 61%; 2016: 57%).
Deutschland bleibt das beliebteste Reiseziel: Bayern ist der Gewinner 2017
Auslandsreiseziele 2017: Fernreisen immer beliebter
Reisedauer auf 10-Jahres-Hoch: Reisekosten erreichen neuen Höchststand
Durchschnittlich 13 Tage waren die Bundesbürger bei ihrem Haupturlaub unterwegs. Damit stieg zum vierten Mal in Folge die Reisedauer leicht an. Besonders lange vor Ort waren hierbei die jüngeren Reisenden und kinderlosen Paare.
Parallel zu mehr Fernreisen und längeren Aufenthalten stiegen auch die Urlaubskosten. Mit durchschnittlich fast 1.200 EUR wurde dabei ein neuer Höchstwert erreicht.
Teilt man die totalen Kosten durch die Tage vor Ort, zeigt sich, dass ein Urlaubstag in Deutschland mit 77 EUR deutlich günstiger war als z.B. ein Tag in Spanien oder Österreich mit jeweils 95 EUR. Noch einmal deutlich teurer waren Fernreisen, für die im Schnitt 115 EUR pro Tag ausgegeben wurde.
Reiseprognose 2018: Neuer Rekord zeichnet sich ab
Für das Reisejahr 2018 zeichnen sich in vielen Destinationen Zuwächse in der Gästezahl ab. Bereits jetzt ist sich schon fast jeder zweite Bundesbürger sicher, in diesem Jahr zu verreisen, und plant seinen Urlaub.
Dagegen weiß nur etwa jeder Sechste bereits, dass er in den kommenden zwölf Monaten nicht verreisen wird. 37 Prozent sind gegenwärtig noch unsicher, ob sie überhaupt verreisen oder unentschlossen, wo sie dieses Jahr ihren Urlaub verbringen werden.
Im Trend liegen 2018 erneut Fernreisen, aber auch deutsche Feriengebiete können sich auf ausgebuchte Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen und Zeltplätze freuen.
Fazit zur 34. Deutschen Tourismusanalyse
von Professor Dr. Ulrich Reinhardt, Wissenschaftlicher Leiter der Stiftung
„Mehr finanzielle Möglichkeiten aber auch weniger Angst prägten die abgelaufene Reisesaison. Die deutschen Reiseweltmeister meldeten sich zurück und reisten wieder häufiger und länger, wählten weiter entfernte Ziele und waren bereit, mehr Geld für den Urlaub auszugeben. Das Reisejahr 2018 verspricht weitere Zuwächse, wobei die Wahl des Reiseziels weiterhin von der Sicherheitssituation vor Ort abhängig bleibt. Eines aber steht schon fest: Auch 2018 schränken sich die Bürger lieber im Alltag etwas ein, als die besten Wochen des Jahres daheim zu verbringen.“
Technische Daten der 34. Deutschen Tourismusanalyse
Anzahl und Repräsentanz der Befragten: 3.000 Personen ab 14 Jahren in Deutschland
Befragungszeitraum: Dezember 2017 / Januar 2018
Befragungsinstitut: GfK Marktforschung/Nürnberg