Schulferienregelung nicht mehr zeitgemäß?
Jeder dritte Bundesbürger wünscht sich Entzerrung der Schulferien
Gut ein Drittel der deutschen Bevölkerung ist der Ansicht, daß die bestehende Schulferienregelung geändert werden sollte. Nach einer neuen Repräsentativumfrage des BAT Freizeit- Forschungsinstituts bei 2.000 Personen im gesamten Bundesgebiet sprechen sich vor allem Befragte, die unter 14-jährige Kinder im Haushalt haben, für eine Verkürzung der Sommerferien um eine Woche bei gleichzeitiger Verlängerung der übrigen Ferien aus (44 %). Gewünscht werden Ferienzeiten, die gleichmäßiger über das ganze Jahr verteilt sind: 14 Prozent hätten gern längere Weihnachtsferien, 7 Prozent längere Osterferien, 12 Prozent favorisieren längere Pfingstferien und weiteren 11 Prozent erscheinen die bisherigen Herbstferien zu kurz. Die jetzige Ferienregelung im Sommer – traditionell auf einen Zeitblock von jeweils zwei Reiseperioden à drei Wochen festgelegt – wird den veränderten Mobilitätsbedürfnissen der Bundesbürger kaum mehr gerecht.
„Die Bundesbürger wollen öfter und kürzer rund ums Jahr verreisen“, so Prof. Dr. Horst W. Opaschowski, der Leiter des BAT Freizeit-Forschungsinstituts, „auch um der Saison-Falle zu entgehen, die nur Geld und Nerven kostet. Denn wenn alle zur gleichen Zeit vereisen, wird es teurer und anstrengender“.
Eine flexiblere Ferienregelung könnte in Zukunft Überbelastungen verhindern helfen, weil die Reisezeiten gleichmäßiger über das Jahr verteilt wären. Verstopfte Autobahnen, überfüllte Strände, ausgebuchte Hotels könnten vermieden werden. Anbieter und Veranstalter wären mehr vor saisonalen Schwankungen, speziell vor Oberkapazitäten in der Vor- und Nachsaison geschützt. Nicht nur die Reiseintensität, auch die Zahl der Urlaubstage für alle Arbeitnehmer hat sich in den letzten 25 Jahren verdoppelt. Die Ferientermine der Schulen aber sind im wesentlichen unverändert geblieben.
Opaschowski: „Der Wandel der Reise- und Urlaubsgewohnheiten der Deutschen wird in Zukunft eine Neuordnung von Ferienterminen und Ferienbrückentagen, also freie Tage in Verbindung mit Feiertagen, unerläßlich machen.“