Freizeitträume 1987: Sportlich aktiv und exklusiv
Wovon können die Deutschen in ihrer Freizeit bisher nur träumen? Reiten, Segeln und Motorbootfahren stehen in der Wunschliste ganz obenan. Dies ist ein Ergebnis der neuen Repräsentativumfrage „Freizeitträume `87“ des BAT Freizeit-Forschungsinstituts. In der Umfrage wurden 2000 Bundesbürger ab 14 Jahre gefragt, welche Freizeitbeschäftigungen sie heute schon „sehr oft“ ausüben und was sie in Zukunft in ihrer Freizeit „gern tun“ würden. Der Vergleich von Wunsch und Wirklichkeit läßt erkennen, wohin die Reise in der Entwicklung des Freizeitverhaltens der Deutschen gehen kann.
Ein großer Nachholbedarf deutet sich bei exklusiven Freizeitsportarten an. Bei Motorboot fahren (+13 Prozentpunkte), Reiten (+11), Segeln (+10), Wasserskilauf (+8), Surfen (+7), Tauchen (+6), GoIf (+6) und Wintersport (+5) sind noch viele Wünsche offen.
Der Boom neuer Freizeitwünsche kann zum Bumerang für alte Freizeit-gewohnheiten werden: Nur zuschauen, wenn andere Sport treiben, wird abgelöst durch den Wunsch, selbst aktiv zu sein. Der heutige Freizeitsportler stellt höhere Ansprüche: Zur Aktivität gesellt sich die Exklusivität.
Andererseits: Exklusivität ist schnellebig. Was bisher interessant war, wie z.B. Aerobic oder Jogging, verliert schon an Reiz, wenn es viele tun. Und was heute nur wenigen vergönnt ist, wie z.B. Golf, wird attraktiv für viele. Immer mehr Menschen werden sich ehemals exklusive Freizeitträume leisten wollen.
Aber: „Grenzenlos Wünsche äußern ist die eine Sache. Grenzenlos Zeit haben und Geld ausgeben können die andere“, so Prof. Dr. Horst W.Opaschowski, der wissenschaftliche Leiter des BAT Instituts. „Auch in Zukunft wird es keine Übereinstimmung von Wunsch und Wirklichkeit geben, aber die Kluft zwischen beiden wird geringer“.