Chart der Woche Spezial | Generationen-Gap bei der Wahl von Vorbildern: German Mut statt German Angst

Chart der Woche, 2023-KW20

18. Mai 2023

Chart der Woche Spezial-Edition

 

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JÜNGERE UND ÄLTERE WÜNSCHEN SICH UNTERSCHIEDLICHE VORBILDER

 

Die jüngere und ältere Generation setzt bei ihren Wünschen nach Vorbildern unterschiedliche Prioritäten. Dies betrifft sowohl die Reihenfolge als auch die prozentuale Zustimmung oder Ablehnung. So favorisieren die über 55-Jährigen vor allem Personen aus dem politischen Sektor sowie den „normalen Bürger“ als mutige Vorbilder und das deutlich stärker als die unter 35-Jährigen. Auch Personen aus der Wirtschaft und der Wissenschaft schenken die Älteren mehr Vertrauen und gestehen ihnen ein hohes Potenzial für mutige Entscheidungen und Handlungen zu.

 

Es zeigt sich eine Wertschätzung von Autoritäten bei der älteren Generation und die Überzeugung, dass diese eine starke Einflussnahme auf die Bürger ausüben können.

 

ÜBER 55-JÄHRIGE: WUNSCH NACH LEITBILDERN FÜR DIE GESELLSCHAFT

 

Die ältere Generation ist den ihnen nahestehenden Institutionen grundsätzlich positiv zugewandt und schätzt sie als Leitbilder für die Gesellschaft allgemein. Betont werden hierbei das Einstehen für die eigene Überzeugung, Selbstbewusstsein und eine optimistische zielgerichtete Grundhaltung. Überdurchschnittlich oft erhoffen sich die über 55-Jährigen durch mutiges Auftreten eine inspirierende Signalwirkung für die Bevölkerung. Die Verantwortung für ein konstruktives und zuversichtliches Miteinander wird aber nicht nur der politischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Elite des Landes überlassen, sondern liegt nach ihrer Überzeugung ebenso stark in den Händen jedes Einzelnen. Weit entfernt von einer fatalistischen Haltung sehen sie jeden Bürger gefordert mit seiner Haltung und seinen Handlungen ein Beispiel für Mut und Zuversicht zu geben. Dies kann sich u.a. im sozialen Bereich äußern, indem man für seine Werte einsteht, andere Mitbürger unterstützt, Zivilcourage zeigt oder der eigenen Überzeugung statt der Mehrheitsmeinung folgt. Ebenso auch durch unerschrockene Entscheidungen, indem Verantwortung im eigenen beruflichen und privaten Umfeld übernommen und Optimismus vermittelt wird. Das rund ein Fünftel der Älteren mehr an das Potenzial eines jeden Bürgers glauben, kann auf ihre Lebenserfahrung zurückgeführt werden. Sie haben bereits erlebt, wie sehr sich Mut, Zuversicht und Engagement auszahlen und eine inspirierende Wirkung auf das soziale Umfeld haben können.

 

UNTER 35-JÄHRIGE: WUNSCH NACH ORIENTIERUNG UND UNTERSTÜTZUNG

 

Die Generation der unter 35-Jährigen setzt andere Prioritäten. Sie erhofft sich hauptsächlich von Freunden und Familienmitgliedern eine mutige Vorbildfunktion. Erklärt werden kann dieses mit dem Wunsch nach Orientierung und Unterstützung. Eine besondere Rolle kommt hierbei meist den eigenen Eltern zu: Sie können durch ihr eigenes Verhalten zeigen, wie man mit Herausforderungen umgeht, Krisen und Ängste überwindet, aus Fehlern lernt und eigene Ziele und Träume verwirklicht. Ebenso können sie auch dazu beitragen, das Selbstbewusstsein und die Selbstachtung der Kinder zu stärken. Während Freunde im Jugendalter vor allem als Role Models dienen, die durch Waghalsigkeit und unangepasstes Verhalten beeindrucken, erhofft man sich von ihnen in der späteren Entwicklung eher Anregung, Initiative und Ansporn. Freunde haben durch ähnliche Lebensumstände das Potential zum Ansporn, um die eigene Komfortzone zu verlassen, Routinen durch Abwechslung zu durchbrechen oder auch gänzlich neue Wege einzuschlagen. Diese können z.B. einen Arbeitsplatz-, Beziehungs- oder Wohnwechsel, aber auch ein gesellschaftliches Engagement betreffen.

 

Leicht überdurchschnittlich oft nennen die unter 35-Jährigen Prominente, Religions- sowie NGO-Vertreter beim Wunsch nach Vorbildern für Mut. Hier zeigt sich, die geringere Verbindung von jungen Mitbürgern zu institutionellen Vorbildern oder Autoritäten und die größere Nähe zu Einzelpersonen oder einer Idee.

 

Besonders in jungen Jahren ist man empfänglich für moralische Werte, unterstützt ethische Ziele und sucht nach Inspirationen für das eigene Verhalten. Bei den Prominenten bewundern sie vor allem deren spezifischen Lebenswege und Einsatz für bestimmte Inhalte. In ähnlicher Form schätzen sie NGO- und Religionsvertreter, die sich in der Regel für Menschen in Not, Gerechtigkeit oder den Umweltschutz einsetzen. Bei ihnen kommt zum gesellschaftlichen Engagement noch die Nähe zur eigenen Lebenswelt hinzu, die sich z.B. auch in einer persönlichen Mitgliedschaft äußert.

 

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Ihre Ansprechpartnerin

Ayaan Güls
Pressesprecherin

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