Bundesbürger wünschen sich in ihrer Freizeit mehr Ruhe und Muße
Hektische Betriebsamkeit ist nicht mehr gefragt
Konnte es noch vor wenigen Jahren nicht turbulent genug zugehen in der Freizeit, so scheint hier ein grundlegender Wandel eingetreten zu sein. Wie die Freizeitforscher des BAT Freizeit-Forschungsinstituts in Hamburg in einer Repräsentativumfrage ermittelten, wünschen sich die Bundesbürger dreimal soviel ‚Zeit für sich selbst‘ wie sie tatsächlich haben. Mit Muße die Freizeit genießen, einfach gar nichts tun oder sich pflegen, seinen Gedanken nachgehen oder friedlich Musik hören, das sind Freizeitansprüche, die offensichtlich in der Vergangenheit zu kurz kamen.
Aus den Antworten der Befragten läßt sich eine eindeutige Absage an Hektik und organisierte Betriebsamkeit, wie sie in vielen Familien üblich ist, ablesen. Die aus der Arbeitswelt übernommene freiwillige Abhängigkeit von Terminen und Programmen hat meist mehr Freizeitstreß als Freizeitspaß geschaffen. Die Freizeitwissenschaftler sehen in diesem Einstellungswandel bereits die Anfänge einer Weiterentwicklung des Bürgers zu einer neuen Freizeitpersönlichkeit.
Lediglich in einem Bereich, dem Fernsehen, übertrifft tatsächliches Verhalten die eigentliche Wunschvorstellung. Die Befragten gaben an, weniger fernsehen zu wollen. Wie ernst es ihnen mit dieser Absicht ist, wird die Zukunft zeigen.