Neue Repräsentativumfrage: Trotz besserer Freizeitmöglichkeiten – Frauen bleiben benachteiligt
Wenn auch die Freizeitmöglichkeiten der Frauen von den Bundesbürgern heute weitaus besser eingeschätzt werden als vor zehn Jahren – von der Chancengleichheit sind sie immer noch weit entfernt. Dies ist, auf eine knappe Formel gebracht, das Ergebnis einer neuen Repräsentativumfrage des BAT Freizeit-Forschungsinstituts in Hamburg.
Am wenigsten scheint sich die Gleichberechtigung bei der Hausarbeit durchgesetzt zu haben. 43 % der befragten Frauen empfinden diese als starke Beeinträchtigung ihres Freizeitlebens, die ihnen „weniger Zeit“ als den Männern lasse. Ein „zu sehr dominierender Partner“ wird hingegen nur von fast jeder fünften Frau (19 %) als Grund für schlechtere Freizeitmöglichkeiten genannt.
Dennoch ist die überwältigende Mehrheit – mit 67 % rund zwei Drittel der Frauen sowie 76 % der Männer – der Meinung, die Freizeitchancen der Frauen hätten sich verbessert. Erwartungsgemäß glaubt das vor allem die jüngere Altersgruppe bis 19 Jahre (84 %), während von den über 60-jährigen dies nur 57 % tun. Unterschiede zwischen Klein- und Großstädten sind in der BAT-Erhebung nicht erkennbar.
Ohne männliche Begleitung auf Partys zu gehen, Cafés oder Restaurants zu besuchen, ist für einen großen Teil der befragten Frauen (42 %) nach wie vor ein Problem. Jede dritte Frau (34 %) sieht sich benachteiligt, wenn sie allein in Urlaub fährt. Fast genauso viele scheuen sich, nach Einbruch der Dunkelheit allein mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren.
Geändert hat sich dagegen die Ansicht, „eine Frau raucht nicht auf der Straße“, nur noch 28 % der Frauen und 33 % der Männer teilen diese Auffassung.
Die geringste Behinderung der Freizeitmöglichkeiten für Frauen findet man in Sport- oder Hobbyvereinen, bei denen rund 80 % der Befragten keine Einschränkung der Gleichberechtigung sehen.
Willkommen sind Frauen natürlich auch in allen karitativen Vereinigungen. Hier meinen nur 14 % der Frauen, sie seien dort gegenüber ihren männlichen Kollegen benachteiligt.