Die Freizeit ist uns lieb – und immer „teurer“ 

Der Freizeitbrief, 33

1. Mai 1984

(inkl. Grafiken wenn vorhanden)

Die Freizeit ist uns lieb – und immer „teurer“

Aktivere Freizeitgestaltung hat ihren Preis
Auch 1983: Mehr Geld für die Freizeit

Im vergangenen Jahr gab es im „Haushaltsbudget Freizeit“ der Bundesbürger offenbar starke Veränderungen. Zu diesem Schluß kommt das BAT Freizeit-Forschungsinstitut nach einer Analyse der neuesten Zahlen, die das Statistische Bundesamt für den „4-Personen-Arbeitnehmerhaushalt mit mittlerem Einkommen“ des Jahres 1983 ermittelte. Dieser statistische Haushalt gab danach 1983 5.259 Mark für die Freizeit aus – 117 Mark mehr als im Jahr davor.

Dabei waren die Veränderungen innerhalb des Freizeitmarktes weitaus gravierender, als es diese Steigerungsrate vermuten läßt. So konnte der Bereich Sport und Camping allein einen Zuwachs von 37,7 Prozent verzeichnen und wurde so zum „Freizeitgewinner“ des Jahres 1983 dicht gefolgt von dem Bereich Garten und Tiere, der immerhin mehr als 12 Prozent zulegte. Daß der 4-Personen-Haushalt für den Sportbereich 1983 128 Mark mehr ausgab als im Vorjahr, führen die Hamburger Freizeitforscher nicht zuletzt auf die weite Verbreitung von Aerobic, Stretching und Bodybuilding zurück. „Der Trend zu bewegungsaktiver Erholung hält an“, so das BAT Freizeit-Forschungsinstitut. Im Vordergrund stehe die Suche nach Natur „vor der Tür“, nach Garten- und Grünanlagen in der Nähe, nach Bewegung und sportlicher Betätigung.

Neben den Bereichen Foto + Film (- 17,3 %) und Heimwerken (-12,1 %) mußte auch der nach wie vor stärkste Ausgabefaktor Urlaub Einbußen (- 6,5 %) hinnehmen. Daß jedoch für die Freizeitnutzung des Autos über 8 Prozent mehr ausgegeben wurde, läßt darauf schließen, daß Kurz- und Wochenendreisen dieses „Urlaubs-Minus“ wieder wettmachten.

Die Tatsache, daß trotz sinkenden Realeinkommens und steigender Arbeitslosigkeit die Freizeitausgaben der Bundesbürger auch 1983 weiter zunahmen, veranlaßt die Freizeitforscher zu der Annahme, daß bei der zu erwartenden Verkürzung der Wochen- und Lebensarbeitszeit der Wirtschaftsfaktor Freizeit noch rapide wachsen wird. „Die dem Bundesbürger so ‚kostbare‘ Freizeit wird zu einem starken Wettbewerb zwischen den einzelnen Konsumbereichen führen“ meinen die Hamburger Freizeitexperten in ihrer neuesten Analyse.

Trotz sinkender Realeinkommen und steigender Arbeitslosigkeit nehmen die Ausgaben der Bundesbürger für ihre Freizeit zu. 1983 gab ein 4-Personen Arbeitnehmerhaushalt mit mittlerem Einkommen 5.259 Mark für Freizeit, Hobby und Urlaub aus – 2,3 Prozent mehr als 1982. Dabei gab es innerhalb des Freizeitbudgets jedoch starke Veränderungen. Sport und Camping weisen mit einer Zunahme von 37,7 Prozent die größten Steigerungsraten auf (128 Mark mehr als im Vorjahr), gefolgt von den Ausgaben für Gartenbedarf und Haustiere sowie die Freizeitnutzung des Autos. Obwohl 1983 am Urlaub gespart wurde, blieb er mit 1.383 Mark nach wie vor der mit Abstand größte Ausgabe-Posten innerhalb des Freizeit-Budgets.

Ihre Ansprechpartnerin

Ayaan Güls
Pressesprecherin

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