Frauen sind unternehmungslustigere Freizeitpartner
Während Männer den Feierabend lieber in beschaulicher Zweisamkeit, im ruhigen Schoße der Familie, vor dem Fernseher oder mit einer Hobbybeschäftigung verbringen, sprechen sich Frauen für eine wesentlich aktivere Gestaltung des Feierabends aus. Wie aus einer Motivstudie des Hamburger BAT Freizeit-Forschungsinstituts hervorgeht, sind die befragten Frauen, von denen die Hälfte berufstätig ist, erheblich unternehmungslustiger als ihre männlichen Partner.
Spaß und Freude am Feierabend haben, steht an erster Stelle ihrer Wunschliste, gefolgt von Freunde und Bekannte treffen, Feiern und Ausgehen sowie die Freizeit draußen, beziehungsweise in der Natur zu verbringen.
Dieses Ergebnis zeigt die teilweise erheblich voneinander abweichenden Vorstellungen der Ehepartner, was wiederum bedeutet, dass in vielen Familien allabendlich Kompromisse zu schließen sind. Da der Wunsch nach Erholung allerdings bei beiden Gruppen ebenfalls sehr hoch eingeschätzt wird, dürfte der Kompromiß häufig zugunsten des Mannes ausfallen.
Freizeitaktivitäten mehr nach draußen verlagern
Familien, die ihre Freizeit gemeinsam außerhalb der eigenen vier Wände verbringen, haben dabei mehr Spaß und Befriedigung als solche, die vorwiegend zu Hause bleiben. Dies stellten Freizeitpsychologen im Rahmen einer Untersuchung des Hamburger BAT Freizeit-Forschungsinstituts fest.
Allein schon der „Tapetenwechsel“, die räumliche Weite, vermittelt einen größeren persönlichen Freiraum und somit das für jedes Familienmitglied so wichtige Gefühl von mehr Freiheit. So beobachteten die Psychologen beim Aufbruch zu „Außer-Haus-Unternehmungen“ schon körperliche Reaktionen wie „merkliches Aufatmen“, „forschere Bewegungen“, buchstäblich ein „mehr aus sich herausgehen“.
Es entsteht eine größere Aufgeschlossenheit bei „Out-Door“-Vorhaben, seien es Wandern, Spiel oder Sport oder kulturelle Aktivitäten. Der Familienzwang lockert sich. Es ergeben sich leichter soziale Kontaktchancen, neue Erlebnisse und Situationen müssen verarbeitet werden, kurz, man hat das Gefühl, bewußter zu leben.
Die Freizeitforscher empfehlen allerdings, Freizeitaktivitäten nur behutsam nach draußen zu verlagern. Bisherige Gewohnheiten sind psychologisch tief verankert und gerade im Familienverband fest gefügt. Die eigenen vier Wände werden auch als Schutzbezirk empfunden, dessen Verlassen Unsicherheit auslösen kann.
Mit Freizeit-Hobbys möglichst rechtzeitig beginnen
Früh im Leben soll sich üben, wer einst ein Freizeitmeister werden möchte. Diesen Rat erteilen Freizeitforscher, damit es angesichts der zunehmenden Freizeit nicht zu Enttäuschungen kommt. Vor allem sei es wichtig, einmal begonnene Freizeitbeschäftigungen ohne lange Pausen bis in die reiferen Lebensjahre fortzusetzen.
Wie sich in einer psychologischen Untersuchung des Hamburger BAT Freizeit-Forschungsinstituts gezeigt hat, haben zwar viele Bundesbürger in jungen Jahren besondere Freizeit-Interessen, treiben Sport, sind Mitglieder in Vereinen oder versuchen sich in künstlerischen Arbeiten. Doch meist hören sie während der Berufsausbildung oder nach der Familiengründung damit wieder auf.
Wer aber erst mal einige Jahre pausiert hat, findet nur noch selten den Weg zurück zum früheren Hobby. Wie die Freizeitforscher berichten, sind weder Zeit- noch Geldmangel die eigentlichen Ursachen. Vielmehr sind es psychologische Schranken, die der Nutzung allgemein bekannter Freizeitangebote im Wege stehen. Genannt werden hier Schwellenangst, die Scheu, in einem fremden Kreis nicht akzeptiert zu werden, Furcht vor dem Risiko oder dem Versagen, der Eindruck, körperlich nicht fit genug zu sein oder einfach die Trägheit. Die mit steigendem Lebensalter abnehmende Initiative bewirkt, daß aller Anfang von Jahr zu Jahr schwerer wird, insbesondere im Freizeitbereich.