Deutsche Tourismusanalyse 2025

Für die 41. Deutsche Tourismusanalyse der Stiftung für Zukunftsfragen wurde ein repräsentativer Querschnitt der deutschen Bevölkerung von über 3.000 Personen ab 18 Jahren online zum eigenen Reiseverhalten im Jahr 2024 sowie den Urlaubsabsichten für 2025 im Dezember 2024 und Januar 2025 durch die GfK befragt.

  • 17. April 2025

    Chart der Woche, 2025-KW16

    Bindung ist keine Frage der Umstände, sondern des Wollens. In einer Welt, die sich stetig verändert, kann der Mut, sich auf andere einzulassen, zu einer der wichtigsten Fähigkeiten der kommenden Jahre werden.

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    Ergebnis

    Langfristige Beziehungen sind für viele Menschen ein wichtiges Ziel – gleichzeitig wird ihre Bedeutung zunehmend hinterfragt. Lediglich 15 Prozent der Bundesbürger sagen, dass der Mut zu dauerhaften Bindungen eine zentrale Eigenschaft für die Zukunft sei.

    Auffällig: Jüngere Menschen bewerten das Thema etwas höher (17 %) als Ältere (13 %). Auch Männer sprechen dem Thema mehr Relevanz zu als Frauen. Unterschiede zeigen sich zudem regional – insbesondere Großstädter halten feste Beziehungen für erstrebenswerter als Bürger aus ländlichen Regionen.

    Damit spiegelt sich ein gesellschaftlicher Trend: Beziehungen werden heute nicht mehr als Selbstverständlichkeit betrachtet, sondern als bewusste Entscheidung – mit all ihren Chancen und Herausforderungen.

    Gründe

    Die Erwartungen an Beziehungen haben sich gewandelt. Statt Sicherheit und Versorgung stehen heute emotionale Nähe, Selbstverwirklichung und gemeinsame Entwicklung im Vordergrund. Wer sich heute langfristig bindet, tut dies seltener aus gesellschaftlichem Druck, sondern aus Überzeugung.

    Gleichzeitig hat sich das Umfeld verändert. Schnelllebigkeit, mobile Lebensstile und digitale Kommunikation sorgen dafür, dass Begegnungen vielfältiger – aber auch flüchtiger – werden. So wächst bei vielen das Bedürfnis nach Stabilität. Doch wer sich auf andere einlassen will, braucht Geduld, Vertrauen und Kompromissbereitschaft.

    Besonders in Städten, wo Beziehungen oft unter Zeitdruck stehen und soziale Kontakte wechselhaft sind, wächst die Sehnsucht nach Verlässlichkeit. Auf dem Land hingegen, wo gewachsene Strukturen häufiger erhalten geblieben sind, wird Bindung seltener als „Mut“ empfunden – sondern schlicht gelebt.

    Prognose

    Der Wunsch nach Nähe, Verlässlichkeit und Zugehörigkeit wird auch in Zukunft bestehen bleiben – doch er wird neue Formen annehmen. Neben der klassischen Paarbeziehung werden alternative Modelle an Bedeutung gewinnen: enge Freundschaften, Gemeinschaftsformen oder generationsübergreifende Lebenskonzepte.

    Dauerhafte Beziehungen werden weniger durch äußeren Rahmen bestimmt, sondern durch innere Haltung. Wer Verantwortung übernimmt, zuhört, Rücksicht nimmt und Konflikte aushält, wird Beziehungen gestalten können – ob privat oder beruflich.

    Bindung ist keine Frage der Umstände, sondern des Wollens. In einer Welt, die sich stetig verändert, kann der Mut, sich auf andere einzulassen, zu einer der wichtigsten Fähigkeiten der kommenden Jahre werden.

     

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Mit unserer Forschung verfolgen wir das Ziel mit Optimismus zu einer positiven Entwicklung der Gesellschaft beizutragen.

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