Fake News – Eine wachsende Bedrohung für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt

Chart der Woche, 2023-KW38

21. September 2023

 

 

Ergebnis

Die Verbreitung von Fake News ist für mehr als vier von fünf Bundesbürgern eine ernsthafte Bedrohung für die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland. Relativ unabhängig vom Geschlecht, Einkommen, Alter, Wohnort oder Bildungsgrad besitzen Fake News demnach das Potenzial, Desinformation zu verbreiten, das Vertrauen in die Medien zu untergraben und politische Meinungen zu beeinflussen. Diese hohe Übereinstimmung verdeutlicht die Notwendigkeit, die Mechanismen hinter der Verbreitung von Fake News zu verstehen und Gegenmaßnahmen zu entwickeln.

 

Gründe

Soziale Medien und Online-Plattformen erleichtern zweifellos die Verbreitung von Fake News, ermöglichen sie doch eine schnelle und weitreichende Streuung von Informationen, ohne die Erfordernis einer Überprüfung der Fakten. Dieses ermöglicht es Falschnachrichten zu verbreiten, bevor sie überhaupt als solche erkannt werden. Auch werden Fake News mitunter bewusst eingesetzt, um politische Meinungen zu manipulieren, Personen zu diskreditieren, die öffentliche Meinung zu beeinflussen und gesellschaftliche Spannungen zu verstärken – auf nationaler sowie auf internationaler Ebene. Die Publikation von Falschmeldungen geschieht professionell und erschwert die Identifikationen entsprechend, zumal viele Bürger nicht über eine ausreichende Medienkompetenz verfügen, um Fake News von vertrauenswürdigen Informationen zu unterscheiden. Mitunter führt dieser Umstand sogar zu einer unwissentlichen Weitergabe von Falschnachrichten.

 

Prognose

Die Verbreitung von Fake News wird auch zukünftig eine ernsthafte Herausforderung für die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt darstellen. Allerdings gibt es auch Ansätze, um dieser Bedrohung entgegenzuwirken. So könnte eine stärkere Regulierung helfen Falschnachrichtungen schneller zu identifizieren und zu löschen.  Online-Plattformen könnten verpflichtet werden Inhalte durch eine künstliche Intelligenz zu überprüfen und die Identifizierung der Verfasser zu ermöglichen. Bei Missbrauch könnten dann entsprechende Sanktionierungen und Strafen folgen, wobei hierbei selbstverständlich Datenschutzrichtlinien und Pressefreiheit berücksichtig werden müssen.

Zudem könnten bzw. müssen zukünftig mehr Bildungsprogramme und Initiativen für eine verstärkte Medienkompetenz initiiert werden, um die Bürger besser darauf vorzubereiten, Fake News zu erkennen und kritisch zu hinterfragen. Um die Verbreitung von Fake News perspektivisch zu verringern, wird jedoch eine einzelne Maßnahme nicht ausreichen. Vielmehr ist eine koordinierte Anstrengung von Regierungen und Medienorganisationen, Schulen und Universitäten, Technologieunternehmen, Eltern und am Ende jedem einzelnen notwendig. Sich allein darauf zu verlassen, dass „die anderen“ dieses Problem schon lösen werden, ist leider eine Fake News.

Ihre Ansprechpartnerin

Ayaan Güls
Pressesprecherin

Tel. 040/4151-2264
Fax 040/4151-2091
guels@zukunftsfragen.de

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