Traumreiseziele der Bundesbürger: Urlaubsparadies Deutschland 

Forschung aktuell, 230

8. März 2011

(inkl. Grafiken wenn vorhanden)

Traumreiseziele der Bundesbürger: Urlaubsparadies Deutschland

Reisen ist und bleibt die populärste Form von Glück. Auf die eigene Urlaubsreise arbeiten, sparen und leben die Deutschen fast das ganze Jahr hin. Was aber sind die konkreten Sehnsuchtsziele der Deutschen? In welches Urlaubsparadies wollen die Bürger in Zukunft gerne einmal reisen? In die Südsee? Nach Australien? Oder doch lieber in die USA? Das Ergebnis überrascht: Die Bundesbürger halten nur wenig von weit entfernten Zielen und wollen auch in Zukunft ihren Urlaub dort verbringen, wo sie sich schon heute am wohlsten fühlen: in Deutschland. Jeder vierte Befragte (25%) möchte gerne im kommenden Jahrzehnt seinen Urlaub zwischen Nordsee und Alpen verbringen. Dies geht aus einer Repräsentativbefragung der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen hervor, für die 4.000 Bundesbürger danach befragt wurden, wohin sie in den kommenden zehn Jahren gern einmal reisen würden.
Auf den weiteren Plätzen folgen die beiden auch gegenwärtig beliebtesten Auslandsreiseziele: Spanien (20%) und Italien (17%). Erst an vierter Stelle stehen die USA und Kanada (14%). Dagegen sind scheinbare Traumziele in der Südsee oder im indischen Ozean – von Tahiti bis zu den Malediven – nur für eine Minderheit der Deutschen zukünftig eine Reise wert. „Die Bundesbürger blicken ebenso nüchtern wie pragmatisch auf die Zukunft und nennen Destinationen, die bezahlbar und somit realisierbar sind. Aber auch die Vorteile der weit entfernten und teuren Reiseziele sind für viele nicht mehr zu erkennen. Weder die natürlichen Ressourcen wie Sonne, Strand oder Meer, noch die immateriellen wie Gastfreundschaft und Dienstleistungen sind in Fernreisezielen besser und so viel ansprechender, als dass zukünftig unbedingt eine lange Anreise in diese Länder auf sich genommen werden muss“, so der Wissenschaftliche Leiter Professor Dr. Ulrich Reinhardt. Er kommt zu dem Schluss: „Einen Traumurlaub kann man überall erleben“.

Nordsee oder Nordamerika
Unterschiede nach Lebensphasen

Innerhalb der Lebensphasen zeigen sich große Unterschiede: Junge Erwachsene, Singles und Paare begeistern sich für Überseeziele in Nordamerika und der Karibik. Familien, Jungsenioren und Ruheständler interessieren sich dagegen eher für inländische Destinationen. Hierbei sind die Feriengebiete am Meer deutlich beliebter als Urlaubsziele in den Bergen. Groß bleiben auch die Differenzen zwischen den Einkommensgruppen: Während Geringverdiener von spanischen, italienischen und deutschen Destinationen träumen, nennen Besserverdienende mit Nordamerika, der Karibik und Australien drei Fernziele auf den ersten Plätzen.
Reinhardt: „If you can dream it, you can do it, so lautet ein Grundsatz der amerikanischen Erlebnisphilosophie. Auch bei der individuellen Planung des Traumurlaubs stand dieses Motto lange Zeit im Vordergrund. Gegenwärtig aber rücken vornehmlich die finanziellen Möglichkeiten in den Fokus der Reisenden. Für die Zukunft heißt es daher: If you can pay for it, you can do it“.

Top 5 Zukunftsdestinationen: Nordsee oder Nordamerika

Wunschziele der kommenden zehn Jahre nach Lebensphase:

  Unter 25-J.
14-24 Jahre
Singles
25-49 Jahre
Paare
25-49 Jahre
Familien
25-49 Jahre
Jungsenior.
50-64 Jahre
Ruheständl.
Ab 65 Jahre
1 Spanien Nordamerika Karibik Spanien Norddtl. Norddtl.
2 Nordamerika Spanien Spanien Italien Skandinav. Süddl.
3 Karibik Italien Nordamerika Norddtl. Italien Österreich
4 Griechenl Karibik Italien Griechenl. Spanien Skandinav.
5 Austr., Neuseel. Griechenl. Griechenl. Skandinav. Österreich Italien
Ab dem 09. März ist das Magazin „Urlaubslust. Tourismusanalyse 2011“ der Stiftung für Zukunftsfragen in Bahnhofs- und Flughafenkiosken erhältlich. Auf 100 Seiten werden hier die Kernfragen der Branche: „Wer verreist, wohin, wie lange und zu welchem Preis?“ beantwortet sowie ein Ausblick auf das Reisejahr 2011 gegeben. Zusätzliche Schwerpunkte liegen auf den Aspekten „Trendziele der nächsten zehn Jahre“, „Urlaubsentscheidungskriterien“, „Reisen und Spiritualität“ sowie den Auswirkungen der Unruhen in Nordafrika. Erstmals werden auch die Ergebnisse einer europäischen Tourismusanalyse, für die 10.000 Europäer in neun Nationen (Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Österreich, Polen, Russland und Spanien) nach ihrem Reiseverhalten befragt wurden, vorgestellt. Viel Freude beim Lesen!

Ihre Ansprechpartnerin

Ayaan Güls
Pressesprecherin

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