Geschenke, Gemütlichkeit, Glauben: Was die Deutschen mit Weihnachten verbinden 

Forschung aktuell, 234

9. Dezember 2011

Dowload Beitrag als PDF

(inkl. Grafiken wenn vorhanden)

Geschenke, Gemütlichkeit, Glauben: Was die Deutschen mit Weihnachten verbinden

Weihnachten ist und bleibt für die meisten Deutschen auch 2011 ein positiv besetztes Familienfest. Der Großteil der Bundesbürger will zusammen mit der Familie bei geschmücktem Christbaum feiern, sich gegenseitig beschenken und gutes Essen genießen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Stiftung für Zukunftsfragen, eine Initiative von British American Tobacco, für die über 1.000 Bundesbürger ab 14 Jahren repräsentativ befragt wurden. So denkt die Mehrheit der Deutschen bei Weihnachten an einen geschmückten Tannenbaum (78%), gemeinsame Zeit mit der Familie (71%), Gemütlichkeit (67%) und Verwandtenbesuche (60%). Aber auch die geschmückten Geschäfte (67%) in den Innenstädten und die Geschenke für die Bescherung (71%) werden mehrheitlich mit Weihnachten verbunden. Negative Assoziationen wie Familienstreit (7%), Kitsch (17%) oder Einkaufs- und Besorgungsstress (36%) werden dagegen nur von einer Minderheit der Deutschen genannt.

Unterschiedliche  Vorstellungen von West- und Ostdeutschen
Renaissance der christlichen Bedeutung zeichnet sich ab

Auffällig sind die Unterschiede zwischen alten und neuen Bundesländern. Während im Osten der Republik die Gemütlichkeit (+7 Prozentpunkte gegenüber Westdeutschland), das Fest der Liebe oder die Besinnlichkeit (jeweils +3) stärker betont werden, nennen die Westdeutschen deutlich häufiger religiöse Assoziationen wie christlicher Feiertag (+24 Prozentpunkte gegenüber Ostdeutschland), die Geburt Jesu Christi (+28) oder auch den Kirchgang (+23). Professor Dr. Ulrich Reinhardt, der Wissenschaftliche Leiter der Stiftung: „Besonders die Westdeutschen entdecken die ursprüngliche Bedeutung des Weihnachtsfestes wieder. Die vollen Kirchen an den Feiertagen verdeutlichen die christliche Bedeutung und auch im Jahresvergleich zu 2010 bestätigt sich diese Beobachtung. Gerade in unsicheren Zeiten besinnen sich die Menschen und suchen die Nähe der Familie sowie zu Gott.“

Unterschiedliche Einstellungen zeigen sich jedoch nicht nur innerhalb der Regionen. Auch die Ortsgröße, das Einkommen, die Familiensituation und das Alter spielen eine große Rolle bei der Frage, was mit Weihnachten verbunden wird:

  • So nennen Landbewohner öfter den Kirchgang, gutes Essen und Schnee, wohingegen Großstädter eher gute Gespräche, geschmückte Geschäfte aber auch Ruhe und Besinnlichkeit mit dem Weihnachtsfest verbinden.
  • Die Geringverdienenden (unter 1000€ monatliche Nettoeinkommen) führen deutlich häufiger Liebe, Gemütlichkeit und gutes Essen an als Besserverdienende (Nettoeinkommen über 2.500€ monatlich). Diese verknüpfen hingegen das Fest eher mit Spenden und Geschenken, aber auch mit Kitsch.
  • Innerhalb der mittleren Lebensphasen (25 bis 49 Jahre) erwähnen vornehmlich Familien strahlende Kinderaugen, aber auch den Besorgungsstress im Vorfeld. Kinderlose Paare denken dafür u.a. an gute Gespräche, Liebe und Gemütlichkeit. Singles verbinden dagegen fast sämtliche aufgeführte Begriffe seltener mit Weihnachten als gleichaltrige Bundesbürger in anderen Lebensphasen. Nur beim Gedanken an Einsamkeit liegen sie deutlich vorne.
  • Überdurchschnittlich häufig setzen Mitbürger mit Migrationshintergrund christliche Motive mit Weihnachten gleich.
  • Junge Deutsche (unter 30 Jahren) verbinden oftmals Geschenke mit dem Weihnachtsfest, nennen aber auch den Kitsch am häufigsten. Für die Generation 55plus spielen Geschenke dagegen nur eine nachgeordnete Rolle – überdurchschnittlich wichtig sind innerhalb dieser Altersgruppe der christliche Feiertag und die Geburt Jesu, der Kirchgang und das Spenden.

Fazit von Reinhardt: „Mit Weihnachten verbinden die Deutschen zahlreiche Bilder, Rituale und Bräuche. Diese variieren im Einzelfall und je nach Bevölkerungsgruppe. Was die Bürger eint, sind jedoch die positiven Gedanken an das Fest: Zu Weihnachten findet etwas Schönes statt, fernab vom Alltagstrott und dem alltäglichen Stress“.

Ihre Ansprechpartnerin

Ayaan Güls
Pressesprecherin

Tel. 040/4151-2264
Fax 040/4151-2091
guels@zukunftsfragen.de

Beitrag teilen:

Ähnliche Beiträge

  • Forschung aktuell, 172a

    31. März 2003

  • Forschung aktuell, 169

    10. September 2002

  • Forschung aktuell, 168

    19. August 2002

  • Forschung aktuell, 167

    11. Juni 2002

  • Forschung aktuell, 166

    9. April 2002

  • Forschung aktuell, 164

    10. Januar 2002

  • Forschung aktuell, 162

    10. September 2001

  • Forschung aktuell, 161

    30. Mai 2001

  • Forschung aktuell, 160

    10. April 2001

  • Forschung aktuell, 158

    20. Januar 2001

  • Forschung aktuell, 156

    19. September 2000

  • Forschung aktuell, 155

    4. Juli 2000