Drei von fünf Deutschen blicken hoffnungsvoll auf 2013
Ruheständler deutlich pessimistischer
Bürger zunehmend besorgt über die deutsche Wirtschaftskraft
Die Wirtschafts-, Finanz-, Banken-, Schulden- und Eurokrise haben das Vertrauen in die Wirtschaftskraft Deutschlands spürbar erschüttert. Mittlerweile glauben 80 Prozent der Bevölkerung an eine Rezession im nächsten Jahr. Dagegen geht lediglich jeder Fünfte von einer wachsenden Wirtschaftsleistung aus. Mit dem Alter steigen die Zukunftssorgen deutlich an. Ebenso beeinflusst auch die Bildung die Sichtweise auf 2013 – während 85 Prozent der formal Niedriggebildeten pessimistisch in die Zukunft schauen, sind dies bei den formal Höhergebildeten immerhin „nur“ 72 Prozent. „Die Sichtweise der Bevölkerung begründet sich vor allem durch die Angst, zukünftig zu den Verlierern einer Wirtschaftsentwicklung zu gehören, die man nicht versteht und kaum beeinflussen kann. In diesem Zusammenhang steigt die Sorge vor einem spürbaren persönlichen Wohlstandsrückgang. Aber auch die Sorge, dass die deutsche Wirtschaftskraft durch die finanziellen Leistungen an andere Länder gebremst wird, nimmt zu“, so der Wissenschaftliche Leiter der BAT-Stiftung Professor Dr. Ulrich Reinhardt.
Politik erhält auch 2013 nicht mehr Zustimmung
Das Vertrauen in die Politiker droht auch im Wahljahr 2013 nicht zu steigen. Vor allem Ostdeutsche und Geringverdiener haben das Vertrauen in die Politik fast gänzlich verloren. Die Gründe für das Misstrauen sind zahlreich. So werden moralische Vorbilder ebenso vermisst wie ein Denken und Handeln über Legislaturperioden hinaus und losgelöst von Parteienzwang. Auch haben die Bürger das Gefühl, dass es nur noch um Inszenierung geht, die Politiker austauschbar sind und dass diese leere Wahlversprechen abgeben, statt Verlässlichkeit, Perspektive und Zukunftsorientierung zu bieten.
Fazit von Professor Reinhardt: „2013 wird in vielerlei Hinsicht ein Entscheidungsjahr werden. Es wird sich entscheiden, inwieweit globale Probleme – vom Klimawandel bis zur Armutsbekämpfung – tatsächlich angegangen werden. Es wird sich entscheiden, ob Griechenland in der Eurozone bleibt, ob Länder wie Spanien, Italien und sogar Frankreich ihre wirtschaftlichen Herausforderungen meistern werden und in welchem Maß Deutschland bereit ist, anderen Staaten finanziell und wirtschaftlich zu helfen. Auch wird sich 2013 entscheiden, ob die Bürger dem Kurs der Regierung weiter vertrauen oder ob sie sich für ein neues Kabinett aussprechen.
Doch auch wenn die Liste der globalen Herausforderungen lang ist, die Angst vor einer wirtschaftlichen Rezession groß und das Vertrauen in die Politik kaum noch vorhanden, blicken drei von fünf Bundesbürgern voller Zuversicht auf 2013. Dieser Optimismus zeichnet die – sonst so skeptischen – Deutschen aus“.