Deutscher Freizeitatlas 2013: Freizeitattraktionen erfreuen sich großer Beliebtheit 

Forschung aktuell, 246

27. Juni 2013

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Deutscher Freizeitatlas 2013: Freizeitattraktionen erfreuen sich großer Beliebtheit

Ferienzeit ist Ausflugszeit. Doch welche Ziele besuchen die Deutschen eigentlich und wie zufrieden sind sie mit dem Angebot vor Ort? Mehr als drei von fünf Familien (61%) waren in den vergangenen 12 Monaten wenigstens einmal in einem Zoo oder Tierpark. Auch Freizeitparks (52%) und Erlebnisbadelandschaften (42%) erfreuten sich großer Beliebtheit. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Untersuchung der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen, für die über 2.000 Bundesbürger ab 14 Jahren repräsentativ befragt wurden.
Die Angebote dieser Anlagen faszinieren jedoch nicht nur die Kernzielgruppe „Familie“, sondern begeistern auch zahlreiche kinderlose Paare und Singles, Jungsenioren und Ruheständler. Bei der Bewertung von Attraktionen schneiden Open-Air-Events auf einer Bewertungsskala von 1 – 5 („war begeistert“ – „war enttäuscht“) mit einem Durchschnittswert von 1,5 am besten ab. Aber auch Erlebnisbäder und Zoos (jeweils 1,8), Freizeitparks (1,9) und Science Center oder Mitmachmuseen (2,0) überzeugen die Besucher. Auffällig ist hierbei die große Einigkeit der Besucher bei der Bewertung, so können z.B. bei Alter oder Geschlecht, Einkommen oder Ortsgröße nur sehr geringe Unterschiede nachgewiesen werden. Die Gäste sind sich demnach einig: Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall!
Diese positive Einstellung haben jedoch nicht nur die Besucher. Künstliche Erlebniswelten werden, auch unabhängig davon, ob man sie besucht hat, von der Mehrheit der Bevölkerung (56%) als ein Vergnügen mit Freunden und der Familie gesehen. Im Jahresvergleich mit 1998 entspricht dies einer Steigerung um 9 Prozentpunkte. Zugenommen hat zudem die Zustimmung zu den Aussagen über Freizeitanlagen in puncto „fröhliche, anregende Atmosphäre“ (+10 Prozentpunkte), „Ablenkung vom Alltag“  (+9 Prozentpunkte) sowie „perfekte Illusion“ (2 Prozentpunkte).
Allerdings sind die Deutschen auch Realisten und sehen das Angebot immer öfter als das, was es ist: Geschäftemacherei (30%). Ebenso werden die sterile Künstlichkeit oder die kitschige Inszenierung zunehmend bemängelt.
Professor Dr. Ulrich Reinhardt zieht dennoch ein positives Fazit: „Unabhängig davon, ob Besucher oder Nicht-Besucher, Fan oder Skeptiker, die Tendenzen sind relativ klar: Auf einen Kritiker kommen zwei überzeugte Anhänger. Die Investitionen und Weiterentwicklungen der letzten Jahre zahlen sich aus, die Zustimmung und die Begeisterung steigen“. Für die Zukunft sieht der Wissenschaftliche Leiter jedoch weiterhin Handlungsbedarf: „Die Zeiten von höher, schneller, weiter haben ihren Höhepunkt erreicht – wenn nicht sogar überschritten. In Zukunft werden vermehrt Spaß und Unterhaltung in Gemeinschaft gefragt sein und zwar in entsprechend gestalteten Anlagen. Auch sollten die immer älter werdende Gesellschaft und die stetig zunehmende Kinderlosigkeit noch stärker in den Anlagen Berücksichtigung finden“.

Von der Autostadt Wolfsburg bis zum Zoo Leipzig: 50 Freizeittipps für den Sommer

Erstmals in ihrer über 34-jährigen Geschichte veröffentlicht die BAT-Stiftung für Zukunftsfragen auch Ergebnisse der qualitativen Forschungsarbeit. Anhand eines umfangreichen Kriterienkataloges wurde die Attraktivität der besucherstärksten Freizeitattraktion in den einzelnen Bundesländern vor Ort analysiert. Im Gesamt-Ranking vergaben die Wissenschaftler einmal die Gesamtnote „Herausragend“ – für den Europapark Rust, dreimal die Gesamtnote „Ausgezeichnet“ an die Autostadt in Wolfsburg, das Phantasialand in Brühl und die BMW-Welt in München. Insgesamt zehnmal wurde die Note „Sehr gut“ vergeben. Diese erhielten der Hansa-Park Sierksdorf, der Holidaypark in Haßloch, das Tropical Island in Krausnick, der Zoo Leipzig, das Calypso in Saarbrücken, das Ozeaneum in Stralsund, das Klimahaus Bremerhaven, das Miniatur Wunderland in Hamburg, der Elbauenpark in Magdeburg sowie der Zoologische Garten in Berlin. Die Note „Gut“ wurde insgesamt zweimal erreicht, vom egapark Erfurt und dem Zoo Frankfurt.
Neben diesen besucherstärksten Freizeitanlagen beinhaltet die Untersuchung auch 34 weitere besonders erlebenswerte Freizeitwelten – die unabhängig von Größe und Besucherzahl analysiert wurden. Diese verteilen sich auf das gesamte Bundesgebiet und reichen von Tierparks und Westernstädten über Mitmachmuseen und Erlebnisbäder bis hin zu Feengrotten und kostenlosen Attraktionen. Die genauen Details zu allen 50 Freizeitattraktionen – mit Zielgruppenanalysen, Preisen, Geheimtipps sowie konkreten Empfehlungen für den Tag vor Ort – finden Sie auf unserer Website www.deutscher-freizeitatlas.de.

Technische Daten der Untersuchung

Anzahl und Repräsentanz der Befragten: 2.034 Bundesbürger ab 14 Jahren
Methode: Face-to-face-Interviews
Genaue Details zu allen Freizeitattraktionen finden Sie auf www.deutscher-freizeitatlas.de

Ihre Ansprechpartnerin

Ayaan Güls
Pressesprecherin

Tel. 040/4151-2264
Fax 040/4151-2091
guels@zukunftsfragen.de

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