Freizeit-Monitor 2016: Die beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen 

Forschung aktuell, 269

25. August 2016

(inkl. Grafiken wenn vorhanden)

Auf unserer Format Webseite finden Sie die aktuellste Studie im Detail.

Freizeit-Monitor 2016: Die beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen

Freizeit-Monitor 2016

Die BAT-Stiftung für Zukunftsfragen stellt heute, am 25. August, in Berlin ihren „Freizeit-Monitor 2016“ vor. Für die seit mehr als 30 Jahren regelmäßig durchgeführte repräsentative Untersuchung zum Freizeitverhalten der Bundesbürger wurden über 3.000 Personen ab 14 Jahren in persönlichen Interviews (face-to-face) zu ihrem Freizeitverhalten befragt.
Kernergebnisse:

  • Die Top 3 der Freizeitaktivitäten bleiben unverändert: Fernsehen, Radio hören, Telefonieren
  • Freizeit im 5-Jahres-Vergleich: Medien und Sport boomen – Zeit für Kontakte nimmt ab
  • Sonderthema Smartphone-Nutzung: Telefonieren, Nachrichten senden, Fotos machen

Die häufigsten Freizeitaktivitäten: Medien dominieren unseren Alltag

Die Auswahl an Freizeitbeschäftigungen in Deutschland wächst unaufhaltsam. Ob sportlich oder medial, draußen oder drinnen, allein oder gemeinsam, kostenintensiv oder kostenlos – die Freizeitbranche hat für jeden etwas zu bieten. Doch trotz aller Möglichkeiten bleibt das Fernsehen die mit Abstand häufigste Freizeitaktivität der Bundesbürger. So geben 97 Prozent der Bevölkerung an, regelmäßig – mindestens einmal pro Woche – fernzusehen.  

„Das Fernsehen fesselt seit fast einem halben Jahrhundert seine Zuschauer. Zwar wird im Alltag seltener gemeinsam mit der ganzen Familie geschaut, dafür werden aber bestimmte Formate zunehmend im eigenen Wohnzimmer inszeniert: Ob Supershow, Lieblingsserie oder Sportevent – gemeinsam wird sich mit Freunden vor dem ‚Lagerfeuer‘ im Wohnzimmer versammelt. Was zählt, ist das gemeinsame Mitfiebern, der Austausch und die Geselligkeit“, so Professor Ulrich Reinhardt, der Wissenschaftliche Leiter der Stiftung für Zukunftsfragen.

Betrachtet man die häufigsten Freizeitaktivitäten genauer, lassen sich hier drei Hauptgruppen unterscheiden:

  1. Die Mediennutzung. Sechs der zehn häufigsten Freizeitaktivitäten sind durch Medien geprägt. Hierbei dominieren sowohl die klassischen Medienformate wie Fernsehen, Radio hören, Telefonieren oder Zeitunglesen als auch die neueren wie Internet und Smartphone den Freizeitalltag der Bundesbürger. Insbesondere für die junge Generation sind letztere nicht nur Zeitvertreib, sondern auch Mittel zum Zweck, um Aktivitäten zu koordinieren, soziale Kontakte zu pflegen oder abzuschalten.
  2. Die Regeneration. Die Erholung von und für die Arbeit war über Jahrhunderte der Hauptzweck der Freizeit. Auch gegenwärtig wollen viele Bundesbürger in ihrer freien Zeit ausschlafen, faulenzen oder einfach ihren Gedanken nachgehen. Diese passiven Beschäftigungen bleiben daher wichtige Elemente der Freizeitgestaltung, für die sich viele Bundesbürger sogar mehr (Frei)Zeit wünschen.
  3. Die Kontakte. Die Pflege der eigenen sozialen Kontakte ist die dritte Säule der Freizeit. Gemeinsame Zeit mit dem Partner, der Familie und den Freunden verbringen oder über wichtige Dinge reden, in einem Verein aktiv sein u.v.m. sorgt für Abwechslung und Anregung, Entlastung und Stressabbau und somit für eine Steigerung des individuellen Wohlbefindens.

Freizeitaktivitäten im Jahresvergleich: Medien und Sport boomen – Zeit für Kontakte nimmt ab

1996 hatten nicht einmal zwei Prozent der Bundesbürger einen privaten Internet­anschluss. 2011 war bereits fast jeder zweite Deutsche online. Gegenwärtig sind es mehr als drei Viertel, die regelmäßig im Netz surfen. Im 5-Jahres-Vergleich ist das Internet damit der eindeutige Gewinner – und ein Ende des Booms wird wohl erst bei einer (annähernden) Vollversorgung erreicht werden. Im Jahresvergleich zu 2011 zeigt sich zudem, wie stark auch andere mediale Freizeitaktivitäten – von Musik hören bis zur Handy- und Computernutzung – zulegen konnten. Aber auch sportliche Aktivitäten werden deutlich häufiger ausgeübt. Ob allein oder in der Gemeinschaft, im Fitnessstudio oder der Natur: viele Bürger wollen sich und ihrem Körper etwas Gutes tun.

Immer weniger Zeit investieren die Bundesbürger dagegen in ihre Verwandten und Bekannten. Allein die gemeinsame Zeit mit Freunden ist hierbei in den letzten fünf Jahren um ein Drittel zurückgegangen. Aber auch für die Familie und für Intimitäten mit dem Partner wird sich immer weniger Zeit genommen. Zudem wird im Vergleich zu 2011 weniger gelesen, egal ob in einem Buch, einer Zeitung oder Zeitschrift.

Ulrich Reinhardt: „Viele Bürger würden gern häufiger in Ruhe auf dem Sofa lesen, sich mit Freunden treffen oder mehr Zeit für die Familie haben. Jedoch sind sie zunehmend Getriebene in ihrer eigenen Freizeit, wollen sie doch alles erleben und nichts verpassen. In Zukunft muss daher auch die Frage gestellt werden, ob Freizeit nur eine freie Zeit für oder nicht auch eine freie Zeit von etwas sein sollte.“

Sonderthema: Wofür die Deutschen ihr Smartphone nutzen

Über zwei Drittel der Bundesbürger (68 %) geben an, ein Smartphone zu besitzen. 98 Prozent hiervon nutzen ihr Smartphone für den ursprünglichen Zweck eines Mobiltelefons – das Telefonieren von unterwegs. Nahezu ebenso häufig verwenden die Bürger ihr Smartphone zudem für das Verschicken von Nachrichten (97 %) oder zum Fotografieren (95 %). Die unterschiedlichen integrierten Funktionen des Gerätes wie Wecker, Uhr, Taschenlampe oder Kalender nutzen 85 Prozent aller Befragten. 

Mit zunehmend mehr öffentlichen W-LAN-Zugängen und kostengünstigen Tarifen steigt auch die mobile Internetnutzung, sodass mittlerweile über drei Viertel mobil surfen, fast zwei Drittel in sozialen Netzwerken aktiv sind und mehr als jeder Zweite unterwegs Videos anschaut.  

Bezüglich der Smartphone-Nutzung zeigen sich hierbei große Unterschiede zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Während die jüngere Generation sich sehr Smartphone-affin zeigt und zahlreiche Möglichkeiten regelmäßig und häufig nutzt, begnügt sich die mittlere Generation mit den Hauptfunktionen des Geräts wie Telefonieren, Nachrichten verschicken und Fotografieren. Für die meisten Vertreter der älteren Generation ist und bleibt das Smartphone nicht viel mehr als ein mobiles Telefon. 

Professor Reinhardt: „Jedes Smartphone, das neu auf den Markt kommt, bietet mehr Funktionen. Gerade die junge Generation nutzt diese Möglichkeiten, um ihr Alltagsleben an vielen Stellen zu erleichtern. Dennoch muss bei aller quantitativen Nutzung der Gerätefunktionen auch die qualitative Seite betrachtet werden. Bei vielen Smartphone-Besitzern werden die meisten Funktionen hauptsächlich zur Überbrückung von Wartezeiten und zur Verhinderung von Langeweile verwendet – nach dem Motto: Wenn ich nichts Besseres zu tun habe, beschäftige ich mich mit meinem Smartphone.“

Auf unserer Themenwebsite www.freizeitmonitor.de haben Sie ab sofort die Möglichkeit, die Studie kostenlos als PDF herunterzuladen.

Technische Daten der Untersuchung

Anzahl und Repräsentanz: Deutschland, ca. 3.000 Personen ab 14 Jahren
Zeitraum der Befragung: Mai/Juni 2016
Befragungsinstitut: Gesellschaft für Konsumforschung (GfK)

Ihre Ansprechpartnerin

Ayaan Güls
Pressesprecherin

Tel. 040/4151-2264
Fax 040/4151-2091
guels@zukunftsfragen.de

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