Morgens Tropenpark und nachmittags Disneyland? 

Freizeit aktuell, 96

26. März 1991

(inkl. Grafiken wenn vorhanden)

Morgens Tropenpark und nachmittags Disneyland?

Die Ferienwelt von morgen aus Sicht der Bundesbürger

„Eine Mischung aus Yachthafen, tropischem Garten, Shopping-Center und griechischem Dorf“ – so stellen sich mehr als fünf Millionen Bundesbürger in West und Ost ihr Ferienparadies der Zukunft vor. Dies geht aus einer Repräsentativbefragung des BAT Freizeit-Forschungsinstituts hervor, in der 3.000 Bundesbürger ab 14 Jahren in den alten und neuen Bundesländern nach ihren Urlaubswünschen befragt wurden.
So phantastisch diese Urlaubsträume klingen mögen, sie sind durchaus realistisch. Die Ferienwelt von morgen entsteht bereits heute: Disneyland oder Tropenpark sind perfekte Kunstwelten mit allem Komfort. Und für fast drei Millionen Deutsche ist ein nahegelegenes subtropisches Badeparadies unter Glas eine konkrete Alternative zum klassischen Badeurlaub am Meer. „Die Ferienwelt von morgen ist eine verwirklichte Vision und keine Illusion“, so Prof. Dr. Horst W. Opaschowski, der Leiter des BAT Instituts. „Illusionen kann man zerstören, Visionen nie.“ Die Ferienwelt von morgen will gar kein Abbild der gesellschaftlichen Wirklichkeit sein. Sie realisiert vielmehr das, was sich die Menschen in ihren Phantasien und Träumen vorstellen. 
Und dennoch wird es auch weiterhin den Traum vom wirklichen Reisen geben. Der Dreiklang „Exotik, Tropik, Karibik“ umschreibt die Vorstellungen von fernen paradiesischen Urlaubszielen, die sich zwei Millionen Westdeutsche und 1,5 Millionen Ostdeutsche wünschen. Weitere vier Millionen Bundesbürger verbinden mit einer Urlaubsreise die Sehnsucht nach dem letzten Abenteuer: Safaris oder Trekkingtouren in unerschlossene Regionen. Selbst die klassische Studienreise hat eine Zukunft und wird für mehr als drei Millionen Deutsche zur Kult-Tour. 
Trotz dieser zukunftsweisenden Trends bleibt eines festzuhalten: Nach den Erkenntnissen des BAT Instituts werden für die Mehrzahl der Deutschen die alten Ferienwelten auch die neuen sein. Die meisten wollen auch in Zukunft Urlaub machen „wie bisher“ und immerhin jeder vierte Bundesbürger will alles beim alten lassen: Strand, Sonne und Meer genießen, im Liegestuhl faulenzen, bummeln und schön essen gehen.

Ihre Ansprechpartnerin

Ayaan Güls
Pressesprecherin

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