Freizeit im Fokus: Wie Geld unsere Aktivitäten beeinflusst

Chart der Woche, 2024-KW52

26. Dezember 2024

 

Ergebnis

Fast die Hälfte der Deutschen (49 %) gibt an, in ihrer Freizeit stärker von kostenpflichtigen Aktivitäten abhängig zu sein, als ihnen lieb ist. Dieses Ergebnis verdeutlicht, dass der finanzielle Aspekt eine zunehmend bedeutende Rolle in der Freizeitgestaltung spielt und für viele ein Spannungsfeld zwischen Wünschen und Möglichkeiten darstellt. Auffällig sind dabei Unterschiede zwischen den Altersgruppen: Während bei den unter 30-Jährigen 60 % der Aussage zustimmen, sind es bei den 30- bis 64-Jährigen 49 % und bei den über 65-Jährigen lediglich 39 %. Diese Unterschiede zeigen, dass insbesondere jüngere Menschen ihre Freizeitgestaltung stärker an kostenpflichtigen Angeboten ausrichten und sich weniger auf kostenfreie Alternativen verlassen.

 

Gründe

Mehrere Faktoren tragen zu diesem Trend bei. Jüngere Menschen unter 30 Jahren legen oft großen Wert auf Erlebnisse und soziale Aktivitäten, die häufig mit Kosten verbunden sind, wie beispielsweise Kino-, Konzert- oder Restaurantbesuche. Zudem spielt die höhere digitale Vernetzung eine Rolle, durch die sie verstärkt auf kostenpflichtige Angebote aufmerksam gemacht werden, sei es durch soziale Medien oder personalisierte Werbung. Die Altersgruppe zwischen 30 und 64 Jahren ist in der Regel finanziell stärker belastet, sie nutzen zwar weiterhin kostenpflichtige Aktivitäten, gehen jedoch bewusster mit ihrem Budget um. Ältere Menschen über 65 Jahre hingegen greifen häufiger auf kostenfreie Alternativen zurück, da sie oft mehr Zeit und weniger Verpflichtungen haben und dadurch ihre Freizeitgestaltung anders priorisieren.

 

Prognose

Dieser Trend könnte sich in den kommenden Jahren weiter verstärken, insbesondere wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – etwa durch Inflation oder höhere Energiekosten – die Haushaltsbudgets weiter belasten. Besonders die jüngere Generation wird dabei vor der Herausforderung stehen, eine Balance zwischen Erlebnishunger und finanziellen Möglichkeiten zu finden. Anbieter kostenpflichtiger Freizeitangebote könnten verstärkt auf Rabatte, Abonnements oder flexible Preismodelle setzen, um Menschen trotz finanzieller Herausforderungen anzusprechen. Gleichzeitig wird es auf gesellschaftlicher Ebene wichtiger denn je, kostenfreie Freizeitmöglichkeiten wie öffentliche Parks, Bibliotheken oder kulturelle Veranstaltungen auszubauen und zu fördern. Dies gilt insbesondere für ältere Menschen und Haushalte mit geringerem Einkommen, um allen Menschen unabhängig von ihrer finanziellen Situation eine ausgewogene und erfüllende Freizeitgestaltung zu ermöglichen.

Ihre Ansprechpartnerin

Ayaan Güls
Pressesprecherin

Tel. 040/4151-2264
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