Kein Platz für Egoismus: Warum unsere Gesellschaft mehr Zusammenhalt braucht

Chart der Woche, 2024-KW50

12. Dezember 2024

 

Ergebnis

Der Ruf nach mehr Zusammenhalt in der Gesellschaft wird immer deutlicher vernehmbar. So sind 89 von 100 Befragten der Ansicht, dass für Egoismus in unserer Gesellschaft zunehmend weniger Platz ist und ein stärkerer Zusammenhalt erforderlich wird. Im Vergleich zu 2016, als bereits 86 Prozent dieser Meinung waren, hat sich der Wunsch nach Solidarität weiter intensiviert. Besonders hoch ist die Zustimmung bei den über 65-Jährigen: In dieser Altersgruppe stimmen 95 von 100 Befragten der Aussage zu.

Gründe

Globale Unsicherheiten wie geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Krisen haben das Bedürfnis nach Stabilität und kollektiven Lösungen erheblich verstärkt. Viele Menschen erkennen zunehmend die Bedeutung gegenseitiger Unterstützung, insbesondere Ältere, die häufig auf Hilfe angewiesen sind.

Gleichzeitig fördert die zunehmende politische Polarisierung und gesellschaftliche Spaltung den Wunsch nach Einheit. In einer Welt, die immer stärker durch Individualisierung und Eigeninteressen geprägt erscheint, wächst bei vielen der Wunsch nach Gemeinschaft und gegenseitiger Rücksichtnahme. Auch die sozialen Medien spielen dabei eine zentrale Rolle: Plattformen wie X (ehemals Twitter) verstärken durch Filterblasen oft bestehende Wahrnehmungen, fördern extreme Positionen und tragen somit zur gesellschaftlichen Spaltung bei.

Prognose

Die Sehnsucht nach Gemeinschaft wird durch Kriege, Krisen und Konflikte sowie die fortschreitende Digitalisierung weiter zunehmen. Je mehr das Vertrauen in Institutionen wie Politik, Kirche, Medien oder Wirtschaft schwindet, desto enger rücken die Menschen zusammen und suchen Halt sowie Zugehörigkeit im unmittelbaren Umfeld.

Eine mögliche Alternative zu dieser „Renaissance der Gemeinschaft“ wäre eine zunehmende gesellschaftliche Fragmentierung. Diese Entwicklung würde jedoch zu wachsenden Spannungen führen – ein Szenario, das die meisten Menschen ablehnen. Um eine positive Entwicklung zu fördern, bedarf es des aktiven Engagements jedes Einzelnen. Solidarität und gegenseitige Unterstützung müssen bewusst gelebt werden – in der Familie und im Freundeskreis, in der Nachbarschaft und im Verein, bei der Arbeit und in der Freizeit. Nur so kann ein harmonisches Miteinander entstehen.

Ihre Ansprechpartnerin

Ayaan Güls
Pressesprecherin

Tel. 040/4151-2264
Fax 040/4151-2091
guels@zukunftsfragen.de

Beitrag teilen:

Ähnliche Beiträge