Nebenkosten können, müssen aber zukünftig nicht steigen

Chart der Woche, 2023-KW26

29. Juni 2023

 

 

Ergebnis

Viele Bundesbürger blicken mit Sorge auf die Entwicklung der zukünftigen Warmmieten. 44 Prozent erwarten eine doppelt so hohe Warm- wie Kaltmiete innerhalb der kommenden 20 Jahre.
Kaum Unterschiede in der Zustimmungsrate lassen sich hierbei bei der Ortsgröße oder dem Einkommen nachweisen, jedoch dafür beim Alters- und Ost/Westvergleich. So stimmt in Ostdeutschland jeder Zweite dieser Aussage zu, während im Westen der Republik „nur“ 42 Prozent dieser Meinung sind. In Bezug auf die Altersgruppen zeigen sich ebenfalls Abweichungen: Bei den unter 35-Jährigen geht nicht einmal jeder Dritte von einer solchen Entwicklung aus, während dagegen bei den über 55-Jährigen mehr als die Hälfte steigende Energiepreise fürchtet und oftmals mit Sorge auf die Zukunft der Mietkosten blickt.

 

Gründe

Neun Cent – so viel kostet derzeit eine Kilowattstunde Gas für Neukunden und damit deutlich weniger als vor Beginn des Ukrainekrieges (Februar 2022 = 13 Cent). Im Juni 2021 mussten die Verbraucher jedoch nur mit fünf Cent pro Kilowattstunde kalkulieren. Insgesamt unterlagen die Gaspreise im vergangenen Jahr großen Schwankungen und reichten von 13 Cent pro kWh bis zu 40 Cent pro kWh (August 2022). Auch die Kosten für Heizöl blieben von der Preisinflation nicht verschont: Zeitweise lag der Preis pro Liter mit über zwei Euro mehr als doppelt so hoch, wie aktuell.
Die Erinnerungen hieran sind in der öffentlichen Wahrnehmung noch sehr präsent. Maßnahmen der Bundesregierung wie Einmalzahlungen, eine Preis-Obergrenze oder LNG-Importe haben zwar zur finanziellen Entspannung beigetragen, jedoch führte die allgemeine Inflation bei vielen Haushalten trotz alledem zu weiteren finanziellen Belastungen. Begleitet wurden und werden diese noch von Berichten über die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und die damit verbundenen höheren Kosten. Verschiedene Prognosen gehen dabei derzeit von 40-50 Jahren aus, bis alle Ölreserven verbraucht sind und einem Ende aller vorhandenen Öl-Ressourcen bis 2090.
Die hieraus resultierende notwendige Energiewende unterstützten die meisten Bürger zwar, jedoch fürchten sie auch höhere Kosten durch den Ausbau erneuerbarer Energien bzw. Energieeffizienzmaßnahmen.

 

Prognose

Energiepreise werden auch in Zukunft weiter schwanken, unterliegen sie doch verschiedenen Einflussfaktoren wie Angebot und Nachfrage, den Folgen des Klimawandels, politischen Vorgaben und Auflagen oder globalen wirtschaftlichen Entwicklungen. Ebenso spielen aber auch Effizienzsteigerungen, innovative Heizsysteme, smarte Gebäudesteuerungen sowie staatliche Förderprogrammen eine wichtige Rolle.
Insofern können, müssen aber nicht unbedingt, die Nebenkosten steigen. Unabhängig von der Kostenentwicklung werden die meisten Bürger ohnehin in Zukunft auf ihren Energieverbrauch bzw. ihren ökologischen Fußabdruck achten und versuchen Energie zu sparen, um so einen Betrag zum Klimaschutz zu leisten und gleichzeitig möglichst wenig Nebenkosten zu zahlen.

Ihre Ansprechpartnerin

Ayaan Güls
Pressesprecherin

Tel. 040/4151-2264
Fax 040/4151-2091
guels@zukunftsfragen.de

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