Spaltung zwischen Wohlhabenden und Habenichtsen

Chart der Woche, 2023-KW24

15. Juni 2023

 

 

Ergebnis

Neun von zehn Bundesbürgern erwarten für die Zukunft eine zunehmende Spaltung zwischen Arm und Reich in Deutschland. Innerhalb der Bevölkerung sind hierbei kaum Unterschiede nachweisbar. Im Zeitvergleich zu 2012 erhöhte sich die Sorge deutlich von 75 auf 91 Prozent.

 

Gründe

Weltweit gibt es etwa 22 Millionen Millionäre von denen knapp 3.000 sogar mehr eine Milliarde Dollar besitzen. Die wohl höchsten Einkommen hatten zuletzt Bernard Arnault, Elon Musk und Jeff Bezos, die in jeder Sekunde des letzten Jahres in etwa genauso viel verdienten wie der Durchschnittshaushalt in Deutschland netto pro Monat zur Verfügung hat: 3.813€.

Diese Summe setzt sich zusammen aus dem Einkommen von Erwerbstätigkeiten (64%), öffentlichen Transferzahlungen (21%) aus Vermögenswerten (10%) sowie nicht öffentlichen Transferleistungen wie z.B. Betriebsrenten, Unterstützung der Familie, private Versicherungen etc. (5%). Große Unterschiede zeigen sich hierbei einerseits zwischen Ost- (3.015€) und Westdeutschland (3.830€), noch deutlich stärker allerdings abhängig von den jeweiligen Lebensumständen. So gelten über 20 Prozent aller Bundesbürger als armutsgefährdet, da sie weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens erhalten. Besonders betroffen sind hiervon Personen ohne Schulabschluss, Alleinerziehende, Mitbürger mit Migrationshintergrund sowie Erwerbslose. Auf der anderen Seite gibt es rund über 1,5 Millionen Millionäre in Deutschland und immerhin 22 Prozent aller Haushalte verfügen über mehr als 5.000 € netto monatlich. Besonders häufig umfasst dieser Personenkreis Männer im mittleren Alter aus Westdeutschland, die gut ausgebildet sind und selbstständig arbeiten.

 

Prognose

Die Unterschiede beim Einkommen und der Vermögensverteilung sind groß. Nehmen diese Ungleichheiten weiter zu, so drohen in der Gesellschaft wachsenden soziale Spannungen, eine zunehmende Radikalisierung, eine Gefährdung des sozialen Zusammenhaltes und der Demokratie sowie letztendlich des Wohlstands und der Sicherheit.
Entscheidungsträger sind sich dieser Gefahren durchaus bewusst, zeigen sich jedoch noch uneins welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Ungleichheit zu verringern und soziale Mobilität zu fördern. Ob die Betonung von Leistung, eine andere Steuerpolitik, mehr Investitionen in Bildung, Infrastruktur oder Arbeitsplätze, ein bedingungsloses Grundeinkommen oder ein höherer Mindestlohn erfolgreich sein werden, wird sich zeigen.
Klar ist zudem, dass die Politik dieses nicht allein wird regeln können, sondern auch die Unterstützung aus der Wirtschaft sowie die Bereitschaft jedes Bürgers braucht Veränderungen mitzutragen.

Ihre Ansprechpartnerin

Ayaan Güls
Pressesprecherin

Tel. 040/4151-2264
Fax 040/4151-2091
guels@zukunftsfragen.de

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