Tierische Liebe – Warum immer mehr Menschen Haustiere halten
Chart der Woche, 2023-KW39
28. September 2023
Ergebnis
Zwei von fünf Bundesbürgern beschäftigen sich regelmäßig (mindestens einmal pro Woche) mit ihren Tieren. In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich das Verhältnis der Bundesbürger zu ihren tierischen Gefährten dabei grundlegend verändert. Im Jahr 2013 war es in etwa jeder dritte, während vor 20 Jahren nicht einmal jeder vierte Bürger in seiner Freizeit sich mit Tieren beschäftigte.
Gründe
Ein wichtiger Grund für die zunehmende Beliebtheit liegt in der wachsenden Zuneigung und Wertschätzung für Haustiere in der Gesellschaft. Haustiere sind für viele Bürger mehr als nur Tiere – sie sind zu einer Art Familienmitglied, Partner- oder Kinderersatz geworden. Die emotionale Bindung führt zum Bedürfnis die eigene Freizeit mit den tierischen Begleitern verbringen zu wollen, sei es z.B. beim Ausritt, beim Streicheln der Katze auf dem Sofa oder beim Spielen mit dem Hund im Park. Daneben zeigen verschiedene Studien positive gesundheitliche Folgen von Mensch-Tier-Interaktion, z.B. mehr Bewegung, reduzierter Stress, verbesserte Stimmung oder mehr soziale Beziehungen – häufig zu anderen Tierbesitzern. Als weitere Gründe sind u.a. Einsamkeit/Gesellschaft, Sicherheitsbedürfnis, Verantwortungsübernahme, Hobby oder auch die Erfüllung eines lang gehegten Wunsches zu nennen.
Prognose
Haustiere boomen. Allein in den vergangenen zehn Jahren hat sich die Anzahl von Haustieren in deutschen Haushalten um mehr als sechs Millionen auf aktuell über 34 Millionen erhöht und ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen. Für die Zukunft ist dabei u.a. mit einer verstärkten Fokussierung auf das Tierwohl zu rechnen, kann und sollte doch nicht jedes Haustier überall und von jedem gehalten werden.
Die steigende Anzahl von Haustieren wird auch wirtschaftliche Auswirkungen haben. Die Haustierindustrie wird weiterwachsen und Unternehmen werden innovative Produkte und Dienstleistungen für Tierbesitzer anbieten. Dieses wird nicht nur die Wirtschaft ankurbeln, sondern auch neue Beschäftigungsmöglichkeiten in Bereichen wie Tierpflege, Tiergesundheit und Tierverhalten schaffen.