Wie Mediennutzung die Entwicklung beeinflusst

Chart der Woche, 2024-KW10

7. März 2024

 

Ergebnis

Die heutige Generation der Kinder und Jugendlichen ist von einer Vielzahl digitaler Inhalte umgeben – von sozialen Medien über Streaming-Dienste bis hin zu Online-Lernplattformen. Diese Medien bieten eine Fülle von Informationen, Unterhaltung und Möglichkeiten der sozialen Interaktion. Zunehmend beeinflussen sie dabei aber auch die Entwicklung der Heranwachsenden. Drei von vier Bundesbürgern sehen den künftigen Einfluss der Medien mittlerweile als prägender an als die traditionellen Einflussnehmer wie Schule und Elternhaus. Mit dem Alter steigt diese Erwartung, wobei auch zwei Drittel der unter 34-Jährigen diese Entwicklung vorhersehen. Im Jahresvergleich zu 2008 verdoppelte sich die Zustimmung und verdreifachte sich nahezu im Vergleich zu 1997.

 

Gründe

Ein zentraler Grund ist zweifellos die technologische Entwicklung. In den letzten Jahren hat sich die Medienlandschaft verändert, ist deutlich ausdifferenzierter, prägender und nahezu allgegenwärtig geworden. Jederzeit und fast überall besteht die Möglichkeit online zu sein und Smartphones sind ein ständiger Begleiter, egal ob in der Schule, daheim oder in der Freizeit.

Darüber hinaus spielen auch gesellschaftliche Trends eine Rolle. Die heutige Gesellschaft ist schnelllebiger und globaler als je zuvor. Heranwachsende werden dabei von einer Vielzahl von Angeboten und Eindrücken aus der ganzen Welt beeinflusst, was es für Schule und Eltern schwieriger macht Werte zu vermitteln, zu prägen und Einfluss zu nehmen.

Auch nutzen Medientreibende und Unternehmen immer öfter Algorithmen und personalisierte Inhalte, um Kinder zu beeinflussen und zum Konsumieren zu verleiten. Viele Kinder und Jugendliche verfügen nicht über eine ausreichende Medienkompetenz, um Inhalte kritisch zu hinterfragen oder Fehlinformationen und Beeinflussung zu erkennen.

 

Prognose

Auch in Zukunft wird die Kindesentwicklung durch Medien beeinflusst und geprägt. Zu attraktiv ist das Angebot, zu selbstverständlich der virtuelle Kontakt zu anderen und zu groß auch die Forderung an Schulen, Medien stärker in den Unterricht zu integrieren.

Allerdings sind es nicht die Medien, sondern die Inhalte, die über eine sinnvolle oder gefährliche Nutzung entscheiden. Angesichts dieser Entwicklung ist es daher unerlässlich die Inhalte der konsumierten Medien genau im Blick zu behalten und gegebenenfalls zu reglementieren. In diesem Zusammenhang sind Eltern ebenso gefordert wie Pädagogen, Politiker, Medienunternehmen und die Gesellschaft als Ganzes. Dieses beginnt beim Vorleben durch erwachsene Bezugspersonen und reicht bis hin zu rechtlichen Richtlinien seitens der Politik. Auch ist künftig die Aufrechterhaltung nicht medialer Freizeitangebote, sei es im Sport- und Vereinswesen oder im Kultur- oder Naturbereich, essenziell. Nur so wird es möglich sein, Kindern die bestmöglichen Chancen zu geben, sich zu differenzierten und verantwortungsbewussten Erwachsenen zu entwickeln.

Ihre Ansprechpartnerin

Ayaan Güls
Pressesprecherin

Tel. 040/4151-2264
Fax 040/4151-2091
guels@zukunftsfragen.de

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