Wieso Unternehmen ein Ideenmanagement brauchen

Chart der Woche, 2024-KW19

8. Mai 2024

 

Ergebnisse

In Zeiten einer zunehmenden Globalisierung und eines steigenden Fachkräftemangels gewinnen Innovationskraft und kreative Beiträge der Mitarbeiter innerhalb der Unternehmen an Bedeutung. Das immense kreative Potenzial, das in den Köpfen der Mitarbeiter deutscher Unternehmen ruht, wird zukünftig unverzichtbar sein. Mehr als jeder zweite Bürger sieht künftig sogar ein neues Berufsfeld „Ideenmanagern“ in den Betrieben. Zu deren Aufgaben zählt neben der Ideensammlung auch die Entwicklung von Vorschlägen zur Steigerung der Arbeitsproduktivität sowie zur Verbesserung von Arbeitsprozessen und zur Implementierung einer guten Balance zwischen Arbeit und Nichtarbeit.

 

Gründe

Im unmittelbaren Arbeitsumfeld gibt es keinen besseren Experten für Innovationen als den jeweiligen Mitarbeiter selbst. Folglich benötigt ein zukunftsfähiger Betrieb ein systematisches Ideenmanagement, um die kreativen Ideen und Initiativen der Mitarbeitenden, zur Weiterentwicklung des Unternehmens, zu fördern. Die Bereitschaft, innovative Vorschläge einzubringen, hängt maßgeblich von einer wertschätzenden, vertrauensvollen und partizipativen Unternehmenskultur ab. Eine Kultur der Angst und Kontrolle fördert hingegen nur einen Dienst nach Vorschrift. Steht der Mensch im Zentrum, entsteht ein Arbeitsumfeld in dem signifikante Ideen generiert werden können. Nicht jede Idee benötigt dabei eine finanzielle Entlohnung – oft ist die Anerkennung innerhalb des Unternehmens mindestens so bedeutsam wie monetäre Anreize. Ein ausgewogenes Verhältnis von Entlohnung und Anerkennung ist daher ideal. Auch die Einführung einer Vier-Tage-Woche, deren Umsetzung auf den ersten Blick nicht in das aktuelle System passt, könnte durch Mitarbeiterideen zur Produktivitätsaufrechterhaltung realisiert werden und dabei gleichzeitig den Bedürfnissen vieler Arbeitnehmer entsprechen.

 

Prognose

Auch unscheinbare Ideen können weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen. Ein historisches Beispiel hierfür bietet der österreichische Arzt Ignaz Philipp Semmelweis (1818–1865), der durch das Anregen seiner Kollegen zur Händehygiene vor Patientenkontakt unzählige Menschenleben rettete. Diese einfache, aber revolutionäre Innovation stieß zunächst auf Hohn und wurde in der damaligen medizinischen Praxis weitgehend ignoriert. Heute wird in der sozialwissenschaftlichen Forschung zur Innovation der Widerstand gegen neue Ideen als „Semmelweis-Effekt“ bezeichnet. In vielen Unternehmen führt auch heute ein Verbesserungsvorschlag oft nicht zur Anerkennung des Ideengebers, sondern zu einem milden Lächeln oder sogar zur sozialen Ausgrenzung. Dieses sollte, muss und wird sich in Zukunft ändern.

Ihre Ansprechpartnerin

Ayaan Güls
Pressesprecherin

Tel. 040/4151-2264
Fax 040/4151-2091
guels@zukunftsfragen.de

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