Ferien im Test: Urlauber stellen vielfach zu hohe Ansprüche
Jeder zweite Urlauber verkündet heute selbstbewußt: „An meinen Urlaub stelle ich hohe Ansprüche“. Mit Selbstverständlichem will man sich bei den schönsten Wochen des Jahres nicht mehr zufriedengeben. Das BAT Freizeit-Forschungsinstitut befragte Anfang des Jahres 1775 Bundesbürger nach ihrer persönlichen Bewertung von Ferienzielen, die sie aus eigener Erfahrung kannten.
Die Urlaubszufriedenheit wird vielfältig beeinflußt: Preise und Unterkunft, Essen oder Service spielen ebenso eine Rolle wie Sauberkeit oder Sicherheit und natürlich das Wetter, das in vielen Fällen der Stimmungskiller Nr. 1 ist. Entsprechend kritisch urteilen die Deutschen. Die meisten Klagen über Wetter und Preise kommen von Urlaubern in Norddeutschland und Skandinavien, während bei Unterkunft, Sauberkeit und Überfüllung der Feriengebiete in Mittelmeerländern die meisten Abstriche gemacht werden müssen.
Das Qualitätsurteil der Urlauber spiegelt nach Ansicht der BAT Freizeitforscher mehr als nur die tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort wider. Die Zufriedenheitsskala sagt auch etwas darüber aus, inwieweit es einzelnen Feriengebieten gelungen ist, die Erwartungen der Urlauber mit der Wirklichkeit des Urlaubsangebotes in Einklang zu bringen. Wo nur Sonne und blauer Himmel vorausgesetzt werden, kann schon eine Wolke die Urlaubsstimmung trüben. So kam beispielsweise jeder siebte Italienreisende in der vergangenen Saison vom Wetter enttäuscht nach Hause zurück.
„Urlaub besteht nicht nur aus verwirklichten Träumen, vielfach werden einfach zu hohe Ansprüche gestellt“, so Prof . Dr. Horst W. Opaschowski, der Leiter des BAT Instituts. Deshalb lautet sein wichtigster Rat: Wer sich vor übertriebenen Erwartungen schützt, kann sich nur angenehm enttäuschen lassen. Die Prospektwelt sollte Hoffnungen, aber keine Illusionen wecken.