Nach der Arbeit ist Feierabend – oder nicht?

Chart der Woche, 2022-KW41

10. Oktober 2022

Ergebnis

Für zunehmend mehr Berufstätige ist der Arbeitstag nach Feierabend noch nicht zu Ende. Fast jeder vierte Berufstätige arbeitet regelmäßig daheim noch weiter. Hat vor Corona „nur“ jeder achte Arbeitnehmende wenigstens einmal pro Woche in seiner Freizeit noch etwas für die Arbeit getan, sind es aktuell fast doppelt so viele. Jeder zwanzigste ist sogar täglich und fast die Hälfte (44%) zumindest einmal pro Monat für sein Unternehmen am Abend oder Wochenende aktiv. Dabei sind die Unterschiede zwischen Angestellten, Arbeitern und Beamten relativ gering – deutlich häufiger sind allerdings alle Selbstständigen in ihrer Freizeit schaffenskräftig (getreu dem Motto: selbst und ständig).

 

Gründe

Schnell noch ein Telefonat erledigen, eine E-Mail beantworten, Fachliteratur lesen oder eine Idee zu Papier bringen, in Zeiten von Homeoffice und Digitalisierung ist dieses weit verbreitet. Gefördert wird diese Entwicklung noch durch die Erwartungshaltung von Vorgesetzten, aber auch durch das eigene Gefühl (scheinbar) unentbehrlich zu sein.

 

Prognose

Die Flexibilisierung der Arbeit fordert ihren Preis und weicht die Trennung zwischen Beruf und Freizeit auf.  Für Arbeitnehmende gehen die zeitlichen und räumlichen Freiheiten u.a. mit weniger Wegezeiten von und hin zur Arbeitsstätte einher, bedeuten aber auch mehr Verantwortung für die eigene Arbeit. Wichtiger als die Präsenz am Schreibtisch wird zukünftig das geleistete Ergebnis. Für Arbeitgeber bedeutet diese Entwicklung weniger Kontrolle und setzt einen größeren Vertrauensvorschuss voraus.

Ihre Ansprechpartnerin

Ayaan Güls
Pressesprecherin

Tel. 040/4151-2264
Fax 040/4151-2091
guels@zukunftsfragen.de

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